• Deutsch
  • English

Modellierung der hybriden Wertschöpfung mit SAKAOS Service-Repräsentation

Klassifikation
Dimension Wert
  • Forschungsergebnistyp
  • Methode
    • Modellierungsmethode
  • Realisationsgrad
  • Keine Angabe
  • Praxiseinsatz
  • Keine Angabe
  • Funktionsbereich
  • Kernprozesse
    • Kernprozesse der Ebene 1
      • Auflösung von Netzwerken der hybriden Wertschöpfung
      • Konzeption und Entwurf des hybriden Leistungsbündels und der hybriden Wertschöpfung
      • Ideenfindung für hybride Leistungsbündel
      • Implementierung der Infrastruktur für die hybride Wertschöpfung
    • Kernprozesse der Ebene 2
      • Vertrieb hybrider Leistungsbündel
    • Kernprozesse der Ebene 3
      • Abschluss der Erbringung des hybriden Leistungsbündel(bestandteil)s
      • Veranlassung der hybriden Wertschöpfung
      • Erbringung des hybriden Leistungsbündel(bestandteil)s
      • Ressourcenplanung für die hybride Wertschöpfung
  • Organisationsklasse
  • Keine Angabe
  • Zuordnung zu Phasen der Sachleistungsnutzung
  • Keine Angabe
  • Abnehmergruppen von hybriden Leistungsbündeln
  • Keine Angabe
  • Anwendungsbranchen
  • Keine Angabe
  • Standardisierung
  • Keine Standardisierung bzw. Normung

SAKAOS Service-Repräsentation ist eine Modellierungsmethode des Service-Engineering, die das Modellieren von Dienstleistungen insbesondere unter den Gesichtspunkten von Kundenwünschen und ökologischen Auswirkungen ermöglichen soll. Eine eigene Bezeichnung besitzt die Modellierungsmethode ursprünglich nicht. Sie wurde in Ansätzen erstmalig im Jahr 2002 vorgestellt und in großen Teilen von SHIMOMURA und SAKAO entwickelt. Die Autoren stammen aus den Disziplinen Product Development und System Design. (vgl. Anim Yeboah, Modellierung der hybriden Wertschöpfung, 2009, S. 29 f.)

Die Methode wurde mit den Zielen entwickelt, die Informationsasymmetrie zwischen verschiedenen Akteuren in Bezug auf den Kundennutzen und die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern sowie die Gestaltung der Leistungen mit der Analyse des Kundennutzens und der Auswirkungen auf die Umwelt zu integrieren. (vgl. Anim Yeboah, Modellierung der hybriden Wertschöpfung, 2009, S. 30)

Wesentlicher Gegenstand der Modellierungstechnik ist die Abbildung von Dienstleistungen, der beteiligten Akteure sowie der Einflüsse, der Kosten und der Nutzwerte, die mit den Inhalten der Leistungen verbunden sind. Dazu stellt SAKAOS Service-Repräsentation vier Modellarten zur Verfügung, die die Modellierung von Dienstleistungen aus verschiedenen Perspektiven ermöglichen.

Im so genannten flow model werden die an einem Service beteiligten Akteure betrachtet. Dies können einzelne Personen ebenso wie ganze Organisationseinheiten sein. Hierbei wird unterschieden zwischen so genannten Providern, die eine Dienstleistung erbringen, Receivern, die eine Dienstleistung in Anspruch nehmen, und Intermediate Agents, die beide Funktionen erfüllen. Ein grober Prozessablauf der Dienstleistungserbringung wird durch Pfeile modelliert, die die einzelnen Akteure miteinander verbinden und zu denen jeweils ein eigenes scope model hinterlegt ist. (vgl. Anim Yeboah, Modellierung der hybriden Wertschöpfung, 2009, S. 147)

Ein so gennantes scope model betrachtet die Dienstleistungserbringung zwischen genau zwei Akteuren und beschreibt Kosten und Nutzen der Dienstleistungsempfänger. Dazu dienen so genannte Receiver State Parameter (RSP), die jeweils einen für den Dienstleistungsempfänger relevanten Aspekt beschreiben. Dies können zu vermeidende Aspekte wie z.B. anfallende Kosten ebenso wie positive Aspekte sein, die als RSP in einem scope model einzeln beschrieben werden. Hierzu fehlt jedoch eine grafische Repräsentation, die Informationen werden in einem Modellierungswerkzeug lediglich hinterlegt. Wird jedem RSP ein quantitativer Wertebereich zugeordnet, so kann eine messbare Optimierung der Dienstleistungen durch Maximierung positiver und Minimierung negativer Aspekte erfolgen. Um die Auswirkungen von Dienstleistungen auf die Umwelt zu modellieren, wird diese als Dienstleistungsempfänger mit entsprechenden RSP im Modell abgebildet. (vgl. Anim Yeboah, Modellierung der hybriden Wertschöpfung, 2009, S. 147 f.)

Einzelne RSP, also Kosten- oder Nutzenaspekte eines Dienstleistungsempfängers, werden im so genannten view model betrachtet. Hier werden die Aktivitäten und Faktoren gegenübergestellt, die den jeweiligen Aspekt beeinflussen. Die grafische Darstellung erfolgt dabei in Form eines Baumes von Aktivitäten bzw. Prozessen, die den behandelten RSP verändern können. Der RSP selbst wird als Knoten des Baumes dargestellt. Zu jeder Aktivität werden jeweils ein Name, Parameter, die das durch die Aktivität behandelte materielle oder immaterielle Objekt beschreiben, sowie ein Attribut angegeben, das beschreibt, in welcher Art die Aktivität den betrachteten RSP verändert. Die behandelten Objekte werden noch einmal unterschieden in Objekte, die direkte Wirkung auf den RSP haben, und solche, die indirekt über andere Objekte auf den RSP einwirken. Eine grafische Darstellung des view models ist vorgesehen, diese erfolgt jedoch in der Literatur nicht einheitlich. (vgl. Anim Yeboah, Modellierung der hybriden Wertschöpfung, 2009, S. 148 f.)

Die Herleitung der Inhalte für ein view model erfolgt schließlich in einem so genannten scenario model.

Im Rahmen der hybriden Wertschöpfung lässt sich SAKAOS Service-Repräsentation vor allen Dingen dazu einsetzen, Leistungsbündel bzw. den Prozess der Leistungserbringung unter Berücksichtigung von Kundenanforderungen und ökologischen Auswirkungen zu entwickeln. Dies bezieht sich insbesondere auf die angebotenen Dienstleistungen. Dazu lassen sich im flow model die beteiligten Akteure und deren Zusammenwirken grob detailliert darstellen. Die Interaktionen zwischen einzelnen Akteuren, die ausgeführten Aktivitäten, die die Wahrnehmung der angebotenen Leistung determinierenden Eigenschaften und der Erfüllungsgrad kundenspezifischer und ökologischer Anforderungen werden mit zunehmender Detaillierung im scope model und schließlich im view model abgebildet. In den verschiedenen Modellteilen ist also eine Gruppierung, Hierarchisierung und Verfeinerung von Prozessabschnitten möglich.

Die Abbildung von Aktivitäten ist dabei jedoch auf diejenigen Bestandteile beschränkt, die sich einem RSP, also einem relevanten Aspekt für Kunden und Umwelt, zuordnen lassen. Eine zeitlogische Abfolge lässt sich nur bei entsprechender Gestaltung des Baumes im view model, eine sachlogische Abfolge hingegen überhaupt nicht darstellen.

Die Abbildung materieller Bestandteile eines Leistungsbündels unterliegt derselben Einschränkung wie die von Aktivitäten. Zudem werden Sachleistungen immer in Verbindung mit Aktivitäten modelliert, eine isolierte Abbildung der Sachleistungsstruktur ist nicht möglich. Bei entsprechender Gestaltung des Baumes aus Aktivitäten lässt sich jedoch die Sachleistungsstruktur mit Einschränkungen abbilden.

Eine Stärke der Modellierungsmethode ist es, ein Leistungsangebot bei entsprechender Verwendung von geeigneten Kriterien in Form von RSP im Hinblick auf den Kundennutzen und die ökologischen Auswirkungen sinnvoll quantitativ bewerten und verbessern zu können.

Dieses Forschungsergebnis wurde erstellt von: Admin Istrator (14. September 2010 - 23:13)
Dieses Forschungsergebnis wurde zuletzt bearbeitet von: Admin Istrator (15. September 2010 - 0:08)

Weitere Informationen


Das Forschungsergebnis ist mit den folgenden Forschungsergebnissen verknüpft