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Modellierung der hybriden Wertschöpfung mit H2-ServPay

Klassifikation
Dimension Wert
  • Forschungsergebnistyp
  • Methode
    • Modellierungsmethode
  • Realisationsgrad
  • Entwicklung abgeschlossen
    • Keine Angabe zur wirtschaftlichen Verwertung
  • Praxiseinsatz
  • Keine Angabe
  • Funktionsbereich
  • Koordinationsprozesse
    • Controlling der hybriden Wertschöpfung
    • Kernprozesse
      • Kernprozesse der Ebene 1
        • Konzeption und Entwurf des hybriden Leistungsbündels und der hybriden Wertschöpfung
      • Kernprozesse der Ebene 2
        • Vertrieb hybrider Leistungsbündel
    • Organisationsklasse
    • Keine Angabe
    • Zuordnung zu Phasen der Sachleistungsnutzung
    • Keine Angabe
    • Abnehmergruppen von hybriden Leistungsbündeln
    • Keine Angabe
    • Anwendungsbranchen
    • Keine Angabe
    • Standardisierung
    • Keine Standardisierung bzw. Normung

    H2-Servpay ist eine Modellierungsmethode, die speziell für die Zwecke der Entwicklung und Beschreibung von hybriden Leistungsbündeln im Rahmen des Forschungsprojekts ServPay konzipiert wurde. Dieses wurde in der Zeit vom 01.01.2007 bis zum 31.03.2009 vom Institut für Anlagen und Systemtechnologien und dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Münster in gemeinsamer Forschungstätigkeit durchgeführt.

    Die Modellierungstechnik zielt insbesondere auf die Anwendung im Industriegüterbereich ab und soll ein kundengerichtetes Management und eine bessere wirtschaftliche Vermarktung hybrider Leistungsbündel ermöglichen. Unterstützt wird dies durch zwei Konzepte: Mit Hilfe der Modellierungstechnik lässt sich das Spektrum des Leistungsbündelangebots durch den Anbieter beschreiben, wobei davon ausgegangen wird, dass auf Kundenseite individuelle Leistungsbündelvarianten im Sinne einer Produktkonfiguration zusammengestellt werden können. Zudem lassen sich ökonomische Aspekte abbilden. Dies betrifft auf Anbieterseite die mit der Leistungserbringung konfigurierter Varianten einhergehenden Kosten und auf Kundenseite die für ein konfiguriertes Leistungsbündel anfallenden Zahlungen.

    Konzipiert wurde die Modellierungstechnik auch im Hinblick auf die softwaretechnische Unterstützung durch Modellierungswerkzeuge.

    Die Modellierungstechnik besteht aus zwei zentralen Konstrukten: Innerhalb eines hybriden Leistungsbündels auf Typebene (HLBAT) wird die Angebotspalette des Anbieters im Sinne möglicher kundenseitig konfigurierbarer Leistungsbündelvarianten abgebildet. Ein hybrides Leistungsbündel auf Instanzebene (HLBAI) bildet ein vom Kunden tatsächlich konfiguriertes Leistungsbündel ab, das auf einem HLBAT basiert.

    Ein HLBAT besteht aus Modulen, innerhalb derer gegenseitig austauschbare Leistungen kategorisiert werden. Dies können sowohl Sach- als auch Dienstleistungen sein, die sich ihrerseits hierarchisch im Sinne einer Produktstruktur darstellen lassen. Die Lebensdauer einer Leistung kann in verschiedene Phasen des Produktlebenszyklus unterteilt werden. Es können sowohl Phasen der Leistungsentwicklung, der Leistungserstellung als auch der Leistungserbringung abgebildet werden. Die Modellierungstechnik sieht ebenso Elemente zur Darstellung von Organisationseinheiten vor. Diese lassen sich hierarchisch gliedern und somit zur Abbildung einer Aufbauorganisationstruktur einsetzen. Die für die verschiedenen Leistungen erforderlichen Ver- und Gebrauchsgüter werden als Ressourcen modelliert. Hier kann zwischen anbieter- und kundenseitigen Ressourcen unterschieden werden. Mit Hilfe von Aktivitäten werden die einzelnen auszuführenden Tätigkeiten modelliert, denen jeweils ausführende Organisationseinheiten und Ressourcen zugeordnet werden können.

    Konfigurationsregeln lassen die Modellierung bestimmter leistungs- und modulbasierter Einschränkungen bzw. Vorgaben bezüglich der erlaubten Leistungsbündelkonfiguration zu.

    Ein HLBAI stellt eine kundenindividuelle Auswahl von Modul-Leistungskombinationen dar. Neben der Erstellung dient es der Speicherung von Konfigurationen zur Wiederverwendung sowie zur Auswertung durch den Anbieter. Mit Hilfe entsprechender Modellelemente lassen sich Wünsche und Erwartungen des Kunden berücksichtigen und durch entsprechende Zuordnungen letztlich deren Erfüllung durch bestimmte Leistungen abbilden. Durch die Modellierung von Assoziationsregeln können dem Kunden basierend auf seiner Leistungsauswahl weitere passende Leistungen vorgeschlagen werden.

    Zur Abbildung der anbieterseitig anfallenden Kosten der Leistungserstellung und -erbringung können sowohl Ressourcen als auch Stellen mengen- bzw. arbeitsstundenbezogene Kostensätze zugeordnet werden. Darüber hinaus lassen sich auch Gemeinkosten modellieren. Die kundenseitig anfallenden Zahlungen werden durch die Modellierung von mengenabhängigen Preisen und eventuellen zusätzlichen, einmaligen Zahlungen für eine Leistung abgebildet.

    Es lässt sich sich feststellen, dass sich die Modellierungstechnik im Rahmen der hybriden Werschöpfung besonders zur Abbildung der Struktur eines hybriden Leistungsbündels eignet. Es lassen sich die Zusammensetzung der Komponenten, deren Eigenschaften sowie die in den Leistungserstellungs- und Leistungserbringungsprozess einfließenden Ressourcen inkluksive des eingesetzten Personals in angemessener Weise modellieren. Die Konzeption der Sprache im Hinblick auf eine informationstechnische Unterstützung stellt eine besondere Stärke der Modellierungstechnik dar. Mit dem H2-ServPay Tool wird bereits ein Softwarewerkzeug bereitgestellt (siehe http://www.servpay.de/servpay/softwaretool/anwendungsgintergrund.php). Das Konzept der Trennung der Anbieter- und Kundensicht innerhalb zweier Konstrukte ermöglicht sowohl die Modellierung der Angebotspalette, als auch die Produktkonfiguration durch den Anbieter oder Kunden. In Verbindung mit der Möglichkeit, eine detaillierte kostenmäßige Bewertung des Leistungsbündelangebots durchzuführen, bieten sich sinnvolle Konzepte, um Leistungsbündel wirtschaftlich erfolgreich zu entwickeln und anzubieten.

    Die Explikation der Interaktionen mit Geschäftspartnern stellt eine Schwäche der Modellierungstechnik dar. Entwicklungspotenzial bietet sich auch hinsichtlich der Modellierung von Prozessen. Zwar lassen sich auszuführende Aktivitäten modellieren, eine detaillierte Abbildung von Prozessabläufen ist jedoch nicht möglich. Auch in Bezug auf die Abbildung der Aufbauorganisation bieten sich trotz vorhandener Ansätze mögliche Felder der Weiterentwicklung der Modellierungstechnik.

    Dieses Forschungsergebnis wurde erstellt von: Admin Istrator (13. September 2010 - 2:55)
    Dieses Forschungsergebnis wurde zuletzt bearbeitet von: Admin Istrator (15. September 2010 - 0:12)

    Weitere Informationen


    Die folgenden Organisationen sind am Forschungsergebnis beteiligt.

    Die folgenden Projekte sind am Forschungsergebnis beteiligt.

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