Um den abnehmenden produktbasierten Wettbewerbsdifferenzierungspotentialen auf den Weltmärkten entgegenzuwirken, nehmen kundenindividuelle Dienstleistungen im Maschinen und Anlagenbau eine zunehmende Relevanz hinsichtlich der strategischen Unternehmensausrichtung ein. Ein entsprechender strategischer Wandel verlangt eine Auffassung von Dienstleistungen als determinierender Bestandteil im Systemgeschäft und nicht als bloße Erweiterung zu Sachleistungen. In diesem Zusammenhang kristallisieren sich zunehmend Betreibermodelle heraus, die im Sinne von "Full-Service"-Angeboten beispielsweise nicht nur Verfügbarkeitsgarantien eines Anbieters hinsichtlich einer Leistung gegenüber einem Kunden beinhalten, sondern im Sinne eines Service Contracting beispielsweise die Übernahme der Personalbereitstellung und der Anlagenfinanzierung und -rücknahme bis hin zu einem vollständigen Übernehmen des Betriebes einer Maschine oder Anlage durch den Anbieter reichen können. Neben den Differenzierungspotentialen für den Anbieter begründet sich die kundenseitige Forderung nach derartigen Betreibermodellen primär durch die wirtschaftliche Notwendigkeit die Unternehmensprozesse auf die primär wertschöpfungsrelevanten Tätigkeiten zu fokussieren. Bedingt durch den amerikanischen Markt lassen sich in diesem Zusammenhang vor allem Trends hinsichtlich umfassender Finanzierungsangebote, 24 stündiger Verfügbarkeit von Serviceleistungen und flexibler Preisgestaltungen unter Fokussierung der Endproduktpreise beobachten.

Das Forschungsprojekt INVEST-S fokussiert entsprechend dieser Entwicklungen den Auf- und Ausbau bestehender dienstleistungsorientierter Geschäftsmodelle für kleine und mittelständische Unternehmen unter Verwendung innovativer Methoden des Service-Engineerings und der Berücksichtigung von Ergebnissen prototypischer Betreibermodelle. Darüber hinaus gilt es Konzepte hinsichtlich einer fundierten Softwareunterstützung zu erarbeiten.